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Wie ist das bei dir eigentlich mit der Selbständigkeit?

Schwanger und Selbständig - ich fasse die Antworten auf die meist gefragten Fragen zusammen.


"Wie ist das bei dir eigentlich mit der Selbständigkeit?" Das war neben "und, wisst ihr schon, was es wird?" die meist gefragte Frage in meiner Schwangerschaft. Es folgt eine kleine Zusammenfassung über Mutterschutz, Elterngeld, Risiko & Freiheit. Darüber, wie es für mich war, während der Schwangerschaft, nicht die Sicherheit eines Arbeitgebers zu geniessen.


Vorneweg: Der Sprung in die Selbständigkeit und auch die Entscheidung im ersten Jahr meiner Selbständigkeit eine Familie zu gründen, konnte ich mich trauen, weil ich weiß, ich habe mit meinem Mann, seiner und meiner Familie ein starkes Supportsystem, das mir diese Entscheidungen überhaupt ermöglicht hat. Dessen bin ich mir sehr bewusst und darauf weise ich auch immer wieder hin, wenn jemand meinen Mut für den Sprung in die Selbständigkeit bewundert.


Natürlich würde ich lügen, wenn ich sagen würde, dass mir in den 9 Monaten nicht auch mal mulmig zu Mute war mit dem Wissen für meine Kunden alleine verantwortlich zu sein. Nicht jede Schwangerschaft verläuft reibungslos. Ich hatte keine Garantie wirklich bis zum offiziellen Mutterschutz arbeitsfähig zu sein. Dieses Risiko für meine Kunden bestand und dieses Risiko mussten sie und ich aushalten. Durch volle Transparenz und da es mir (bis auf die ersten 14 Wochen 🤢) zum Glück gut ging, haben sie mir jedoch trotzdem ihr Vertrauen geschenkt, wofür ich sehr dankbar war.


A propos "offizieller Mutterschutz" - den habe ich mir selbst gegeben. Ich habe mir eine Deadline gesetzt, 6 Wochen vor offiziellem Geburtstermin und mich dann selbst in Mutterschutz entsandt. Denn als Selbständige könnte ich auch bis zum letzten Tag arbeiten. Es gibt keinen gesetzlichen Schutz für Selbständige, die schwanger sind.

Bei meiner Krankenversicherung (freiwillig gesetzlich), habe ich damals einen Zusatz für Krankentaggeld bei Schwangerschaft abgeschlossen. So habe ich während der klassischen Mutterschutzphase 6 Wochen vor und 8 Wochen nach der Geburt einen Teil meines Verdienstes erstattet bekommen.


Elterngeld. Oh mein Gott. Das Abbild der deutschen Bürokratie. Und dann noch selbständig und mit einem Mann, der in der Schweiz arbeitet.

Beraten lassen habe ich mich von den @elterngeldpiloten, die sich auf das Thema Selbständig und Elterngeld spezialisiert haben (Ganz toll, kann ich nur empfehlen!! (Werbung ohne Auftrag sondern aus Überzeugung)). Hätte ich mal lieber auch den Antrag von ihnen ausfüllen lassen. Ich dachte mir "ich hab´ ja dann Zeit, bin ja dann Zuhause". Als first time mom mit einem Neugeborenen den Elterngeldantrag ausfüllen - das war eine Challenge die mein Nervenkostüm sagen wir.... sehr strapaziert hat 😂

Aber ja zurück zum Thema - als Selbständige hat man genau so Elterngeldanspruch wie Angestellte. Die Höhe des Elterngeldes wird anhand der Vorjahreseinnahmen berechnet. Und dann kann man genau so zwischen Elterngeld 1 und 2 wählen. Für mich haben wir mit den Elterngeldpiloten eine Lösung ausgearbeitet, bei der ich einzelne Monate auf Elterngeld verzichte. In dieser Zeit könnt ich Rechnungen stellen, sollte ich arbeiten. Ohne, dass dies mit meinem Elterngeld verrechnet wird.


Ich habe oben vom mulmigen Gefühl der alleinigen Verantwortung gesprochen. Das galt nicht nur mir gegenüber sondern auch mir selbst. Wenn. man als Selbständiger nicht arbeitet verdient man nichts. Das ist ganz einfach. Hier halte ich es für wichtig sich gut abzusichern. Durch Berufsunfähigkeitsversicherung,, frewillige Arbeitslosenversicherung (die Beiträge sind zum Glück gering!) & Krankentaggeld bei der Krankenkasse, würden im Notfall schon mal etwas abfangen.


Die schöne Seite, die für mich auch absolut dem Risiko gegenüber überwiegt, ist die Freiheit, die mir die Selbständigkeit in der Schwangerschaft brachte. Die ersten Wochen Übelkeit - ich musste mich bei niemandem abmelden, mich nirgends rechtfertigen, konnte Meetings problemlos per zoom abhalten, Zuhause vom Bett aus arbeiten wenn mir danach war. Das war schon extrem viel wert. Auch als mir nicht mehr übel war, hatte ich mit starker Müdigkeit zu kämpfen. Einen Tag ohne Mittagschlaf gab es fast nicht mehr. Den konnte ich machen so wie es mir gepasst hat. Meinen größten Respekt an alle Frauen, die in ihrer Schwangerschaft ganz klassisch in einem sozialen Umfeld und zu bestimmten Uhrzeiten arbeiten gehen! Überhaupt an alle Frauen, die schwanger arbeiten. #warriors


Gegen Ende der Schwangerschaft hat dann mein Siebhirn Überhand genommen und ich konnte mit einem guten Gefühl die laufenden Projekte abschließen und mir eine bewusste Auszeit nehmen.


Jetzt ist unser Schatz seit 2,5 Monaten bei uns und ich genieße die Zeit mit ihr sehr. Den Haushalt würde ich aber gerne schon wieder gegen Arbeit tauschen 🤭


Wie das funktioniert, berichte ich euch dann bald in einem neuen Blogbeitrag...


Herzlich Laura

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